Steisslinger See – ASV Singen Bohlingen 1960 e.V.
Der “Auge des Heraus” wird der Steisslinger See genannt, wohl aufgrund seiner zentralen Lage und seiner türkisblauen Farbe. Mit einer Größe von gut 11 Hektar, einer Länge von 600 Metern und einer Breite von 255 Metern erreicht der See an seiner tiefsten Stelle eine Tiefe von 21,40 Metern.
Als Naturdenkmal bietet der See mit seinem Schilfgürtel besonderen Schutz für Pflanzen und Tiere im Uferbereich. Einst nur von den Einheimischen zum Baden und Schlittschuhlaufen genutzt, prägt der See heute den Wert der Tourismusgemeinde Steisslingen.
Seit 1978 hat der ASV Singen den See gepachtet. Die Familie des Freiherrn von Stotzingen, dem Verpächter, pflegt seither eine gute und produktive Beziehung zum ASV. In gemeinsamen Gesprächen werden die anstehenden Aufgaben des ASV am und um das Gewässer besprochen und in geplanten Arbeitseinsätzen umgesetzt. Jährlich werden etwa 500 Arbeitsstunden am Steisslinger See geleistet.
Der Freiherr von Stützungen kam dem ASV auch 2012 entgegen, als dieser aufgrund von Mitgliedermangel Einsparungen vornehmen musste. So musste der ASV den Litzelsee aufgeben, konnte jedoch den Steisslinger See bei niedrigerer Pacht behalten. Ein herzliches Dankeschön geht hierbei an die Familie von Stotzingen.
Auch das Bauholz zum Stegebau oder für Reparaturen der Stege und Übergänge wird dem ASV kostenlos aus dem Wald des Freiherrn von Stotzingen zur Verfügung gestellt.
Eine Institution am Steisslinger See war sicherlich der Gewässerwart Aldrich Polack, der über 30 Jahre lang über den See wachte, am See angelte und arbeitete.
Die Erweiterung des Freibads und einige heiße Sommer führten zu einem dramatischen Anstieg der Badegäste an manchen Wochenenden, mit bis zu 10.000 gezählten Besuchern. Die Ruhe am See war dadurch gestört, und auch die Wasserqualität litt unter dieser Belastung, hauptsächlich durch den Eintrag von Sonnencreme und Urin.
Das Angeln in den Sommermonaten war nur in den frühen Morgenstunden oder spät am Abend möglich, und es kam zu Diskussionen zwischen Anglern und Badegästen über die Nutzung der Plätze und Stege.
Der Steisslinger See unterliegt jährlich mehreren Untersuchungen. Es wurde festgestellt, dass unterhalb von 8-10 Metern zu wenig oder gar kein Sauerstoff mehr vorhanden ist, was das Leben unmöglich macht. Der Seegrund ist zudem stark mit Ammonium belastet.
Der Pflanzenwuchs im See hat durch die warmen Sommer und den Eintrag von Chemikalien erheblich zugenommen. Diese Pflanzen bieten zwar den Kleinfischen Schutz, behindern jedoch die Angelei.
Ein besonderes Problem sind die Welse, die unsere Vorfahren 1993 in einer Nacht- und Nebelaktion eingesetzt haben. Diese Welse haben mittlerweile keine natürlichen Feinde mehr und können bis zu 80 Jahre alt werden. Angelkamerad Stefan Jezek konnte in den letzten Jahren einen 1,83 Meter langen Wels angeln.
Trotz dieser Herausforderungen ist das Schönste am Steisslinger See, abends im Seehof zu sitzen, den Blick auf den Hegau zu genießen und den Sonnenuntergang zu erleben. Wir hoffen auf eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft mit dem Verpächter und der Gemeinde Steisslingen.